Feuerstättenschau

Alles über die Feuerstättenschau in Österreich erfahren

Jährlich kommt es in Österreich zu über 5.000 Wohnungsbränden – ein Großteil davon durch defekte Heizsysteme. Diese Zahl zeigt: Regelmäßige Kontrollen sind kein Luxus, sondern lebenswichtig. Hier kommt die gesetzlich vorgeschriebene Feuerstättenschau ins Spiel.

Bei dieser Überprüfung werden alle Anlagen begutachtet, die Wärme durch Verbrennung erzeugen. Dazu zählen Kachelöfen, Gasheizungen und sogar moderne Pelletöfen. Der Sinn? Betriebssicherheit gewährleisten und Brandrisiken minimieren. Als Eigentümer oder Mieter trägst du hier Verantwortung – sowohl für dich als auch für andere.

Viele unterschätzen, was bei der Feuerstättenschau genau geprüft wird. Abgaswege, Verbrennungsluftzufuhr und technische Sicherheit stehen im Fokus. Verstöße können nicht nur gefährlich werden, sondern auch teure Strafen nach sich ziehen. Doch keine Sorge: Mit dem richtigen Wissen handelst du rechtssicher und vermeidest böse Überraschungen.

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Feuerstättenschau ist gesetzlich vorgeschrieben und dient deiner Sicherheit
  • Betrifft alle Feuerstätten wie Öfen, Kamine und Heizsysteme
  • Prüft Abgaswege, Verbrennungstechnik und Brandschutz
  • Verhindert bis zu 70% der heizungsbedingten Brände
  • Regelmäßige Kontrollen sparen langfristig Kosten
  • Einfache Umsetzung mit zertifizierten Fachbetrieben

Einführung in die Feuerstättenschau

Ob rustikaler Kamin oder moderne Zentralheizung – jede Wärmequelle, die durch Verbrennung arbeitet, zählt als Feuerstätte. Das gilt selbst für Anlagen, die du nur selten nutzt oder stillgelegt hast. Warum? Weil versteckte Defekte auch im Leerlauf Gefahren bergen können.

Was du über die Feuerstätte wissen solltest

Feuerungsanlagen sind mehr als nur Heizgeräte. Sie bestehen aus drei Schlüsselkomponenten: Brennkammer, Abzugssystem und Sicherheitseinrichtungen. Moderne Gasöfen haben andere Prüfkriterien als traditionelle Holzöfen. Bei Pelletheizungen wird etwa die automatische Zufuhr kontrolliert.

Seit 2013 liegt die Verantwortung klar bei dir als Eigentümer. Das Schornsteinfeger-Handwerksgesetz verpflichtet dich zur termingerechten Überprüfung. Mieter müssen zwar die Feuerstättenschau ermöglichen, tragen aber keine Kosten – außer bei eigenem Fehlverhalten.

Deine Verantwortung als Eigentümer oder Mieter

Vergiss nicht: Auch wenn du vermietest, bleibst du in der Pflicht. Du organisierst den Kontrolltermin und sorgst für Mängelbeseitigung. Bei Verstößen drohen bis zu 5.000 Euro Strafe. Tipp: Lass dir alle Prüfergebnisse schriftlich bestätigen – das schützt dich rechtlich.

Gesetzliche Grundlagen und Fristen

Seit 2013 regelt das Schornsteinfeger-Handwerksgesetz genau, wann und wie oft deine Heizanlagen überprüft werden müssen. Diese Vorschriften schützen nicht nur dein Eigentum, sondern sorgen für Sicherheit im ganzen Haus.

Das Schornsteinfeger-Handwerksgesetz im Überblick

Paragraph 14 des SchfHwG gibt klare Regeln vor: Innerhalb von sieben Jahren finden mindestens zwei Feuerstättenschauen statt. Der Abstand zwischen den Terminen darf nie weniger als drei Jahre betragen. Neu installierte Anlagen müssen übrigens sofort geprüft werden – auch wenn sie erst später in Betrieb gehen.

Ein häufiger Irrtum: Die Fristen gelten auch für stillgelegte Öfen. Selbst wenn du deinen Kamin seit Jahren nicht nutzt, musst du die Kontrollen durchführen lassen. Sonst riskierst du Bußgelder bis zu 5.000 Euro.

Wichtige Fristen, die du einhalten musst

Hier kommt es auf die genaue Planung an: Nach der ersten Überprüfung hast du zwei Jahre Zeit für die nächste Begutachtung. Warum? Damit der maximale Abstand von fünf Jahren zwischen zwei Schauen nicht überschritten wird.

Praktischer Tipp: Trag dir die Termine sofort im Kalender ein. Viele Bezirke schicken zwar Erinnerungen, aber darauf solltest du dich nicht verlassen. Bei Änderungen an der Anlage – etwa einem neuen Abgasrohr – muss übrigens sofort eine Sonderprüfung erfolgen.

Für Mieter gilt: Du musst den Zugang ermöglichen, sobald der Eigentümer einen Termin vereinbart. Verweigerst du die Kontrolle, trägst du alle daraus entstehenden Kosten selbst.

Bedeutung und Aufbau des Feuerstättenbescheids

Dieses Dokument ist dein persönlicher Fahrplan für sichere Heizanlagen. Der Feuerstättenbescheid wird nach jeder Kontrolle ausgestellt und zeigt genau, was wann zu tun ist. Ohne dieses Papier fehlt dir die rechtliche Absicherung – und der Überblick über anstehende Prüfungen.

Wie der Bescheid dir weiterhilft

Die dreispaltige Tabelle im Feuerstättenbescheid ist dein Schlüssel zur Planungssicherheit. Links findest du alle geprüften Anlagen – vom Holzofen bis zur Solarheizung. Die mittlere Spalte verrät, bis wann die nächste Wartung fällig wird. Rechts stehen konkrete Aufgaben wie Abgaswegmessungen oder Reinigungsarbeiten.

Warum ist das Dokument so wichtig? Es gilt als offizieller Nachweis gegenüber Behörden und Versicherungen. Vergisst du einen Termin, kann das Bußgelder oder Leistungskürzungen bedeuten. Tipp: Hefte den Bescheid zusammen mit deinen Heizungsunterlagen ab – am besten digital und in Papierform.

Nur zertifizierte Schornsteinfeger dürfen den Feuerstättenbescheid ausstellen. Das garantiert, dass alle Angaben fachlich korrekt sind. Bei Fragen zu den Einträgen kannst du direkt während der Feuerstättenschau um Erklärungen bitten.

Mit diesem Dokument behältst du immer den Überblick: Markiere dir Fristen farbig im Kalender und plane rechtzeitig Handwerkertermine. So vermeidest du Stress und sicherst dich optimal ab.

So läuft eine Feuerstättenschau ab

Der Ablauf der gesetzlichen Überprüfung ist klar strukturiert. Der Bezirksschornsteinfeger prüft jede Feuerungsanlage – egal ob aktiv genutzt, außer Betrieb oder gerade erst installiert. Auch verdeckte Rohre oder stillgelegte Öfen werden untersucht.

Schritt-für-Schritt durch die Kontrolle

Zuerst checkt der Experte alle sichtbaren Teile: Brennkammer, Abgasrohre und Sicherheitssysteme. Mit Spezialgeräten misst er Abgaswerte und überprüft die Dichtheit der Anschlüsse. Du erhältst direkt mündliches Feedback zu akuten Mängeln.

Bei modernen Heizungen folgt die Prüfung der Steuerungselektronik. Ältere Öfen werden auf Risse im Mauerwerk untersucht. Der gesamte Prozess dauert meist 30-60 Minuten – abhängig von der Anzahl der Anlagen.

Vorbereitungstipps für den Prüftermin

Sorge für freien Zugang zu allen Heizgeräten und Schornsteinanschlüssen. Räume vorher die Umgebung der Öfen frei. Leg Betriebsanleitungen und letzte Wartungsprotokolle bereit – das beschleunigt die Durchführung.

Vereinbare den Termin rechtzeitig und halte Rückfragen deines Schornsteinfegers parat. Notiere dir auffällige Geräusche oder Funktionseinschränkungen vorab. So gehst du optimal vorbereitet in die Kontrolle.

FAQ

Q: Wer ist für die Feuerstättenschau verantwortlich?

A: Der Eigentümer oder Mieter einer Immobilie muss die Überprüfung durch den Bezirksschornsteinfeger organisieren. Die Kosten trägt je nach Vertrag oder Mietvereinbarung der Verantwortliche.

Q: Wie oft muss eine Feuerstättenschau durchgeführt werden?

A: Die Intervalle richten sich nach dem Schornsteinfeger-Handwerksgesetz. In der Regel erfolgt die Kontrolle alle sieben Jahre, bei Gasheizungen oft häufiger. Der Bezirksschornsteinfeger informiert über genaue Fristen.

Q: Was passiert, wenn ich den Termin verpasse?

A: Bei Nichteinhaltung drohen Bußgelder durch das Ordnungsamt. Zudem kann der Betrieb der Anlage untersagt werden, bis die Überprüfung nachgeholt ist.

Q: Welche Unterlagen erhalte ich nach der Kontrolle?

A: Der Feuerstättenbescheid dokumentiert die Ergebnisse. Er enthält Arbeitswerte, Mängelhinweise und Fristen für Nachbesserungen. Dieses Dokument ist für Versicherungen relevant.

Q: Muss ich meine Heizung vor dem Termin vorbereiten?

A: Ja. Räumen Sie Zugänge zu Schornsteinen und Kaminöfen frei. Stellen Sie Wartungsprotokolle bereit. So beschleunigen Sie den Ablauf und vermeiden Mehrkosten.

Q: Gelten in allen Bundesländern dieselben Regeln?

A: Nein. Details wie Kehr-Intervalle oder Arbeitswert-Tabellen können regional variieren. Erkundigen Sie sich bei Ihrem Bezirksschornsteinfeger nach lokalen Vorgaben.

Q: Kann ich den Schornsteinfeger selbst wählen?

A: In Österreich ist der Bezirksschornsteinfeger gesetzlich zugeordnet. Ein Wechsel ist nicht möglich, da die Zuständigkeit an den Standort gebunden ist.

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